Re: Meisterprüfung: Merkwürdig, an die Mitarbeiter denkt niemand.


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gesendet von stefan ibold am März 08, 2001 um 22:58:02:

Als Antwort auf: Meisterprüfung: Merkwürdig, an die Mitarbeiter denkt niemand. gesendet von Herwig Kainz am Februar 20, 2001 um 12:42:36:

: Bekannt ist, dass es Länder gibt, die ohne den Befähigungsnachweis „Meisterprüfung“ das Auslangen finden. Es gibt aber auch noch viele andere Charakteristika, die in verschiedenen Ländern in unterschiedlicher Ausformung vorhanden sind. Kulturen, die über hohe Berufshaftpflichtversicherung - wie die USA - Qualität erzwingen wollen, tun dies aus dem tradierten Rechtsempfinden dieses Landes heraus. Der Meister, den es als Befähigungsnachweis innerhalb der EU außer hierzulande nur in Luxemburg und Deutschland gibt, ist auch unserem tradierten Rechtsempfinden entsprechend. Hier geht es um Werte, die von der dualen Ausbildung bis zu einem besonderen Einfühlungsvermögen für die Mitarbeiter reichen. (das Gesetz nennt dies die Fürsorgepflicht) Gerade dieser Punkt ist in der Diskussion um die Abschaffung des Befähigungsnachweises dem Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) sehr wichtig. Deshalb wird es als merkwürdig empfunden, wenn nur mehr für „Leib und Leben-Berufe“ ein Befähigungsnachweis seitens der Politik gefordert wird. Auswirkungen auf Leben und Gesundheit bezieht sich dabei ausschließlich auf jenes der Konsumenten. Somit ist vom Optiker bis zum Masseur für alle klar, was mit Leib- und Leben-Berufe gemeint ist. Dass der Mitarbeiter des derzeitigen Meisterbetriebes auch Leib und Leben bei seiner Berufsausübung theoretisch einsetzt ist dem Arbeits(schutz)minister - der pikanterweise gleichzeitig für Meister ressortzuständiger Wirtschaftsminister ist, aber auch der gesamten Opposition - hier insbesondere den Sozialpartner-Arbeitnehmervertretern vollkommen gleichgültig! Hier kann der ÖGV nur sehr wenig Verständnis aufbringen. Zwar sinken - eben gerade dank der immer noch stärker steigenden Verantwortung der Meister - die Arbeitsunfälle erfreulich stark - Eingang in die Diskussion des Für und Wider „Meister“ findet dieser Aspekt jedoch sehr selten. Es gibt somit - sieht man von reinen Administrationsberufen ab - kein Handwerk in dem Mitarbeiter nicht einer Gefährdung unterliegen oder von deren Fehlverhalten andere Mitarbeiter gesundheitlich gefährdet sein könnten. Die flächendeckende Arbeitsplatzevaluierung bestätigt diese Ansicht via Gesetz. Umso seltsamer ist es, Frau oder Herrn Jedermann - die/der vielleicht ein Handwerk einige Jahre unter Aufsicht ausübte, das gleiche Verantwortungsbewusstsein zuzubilligen, wie jemandem, der dies durch die Mühen der Erlangung eines Befähigungsnachweises darlegte. Übrigens im Durchschnitt gibt es in Österreich jährlich 2500 neue Meister aber mehr als 3200 Absolventen eines Medizinstudiums. Das sollte zu denken geben!

Hallo zusammen,
ich finde es äußerst interessant, das auch in Österreich exat dieselbe Diskussion ausgebrochen ist wie in Deutschland.
Ich darf Ihnen einen lesenswerten link anbieten, wo ausgiebig und teilweise sehr emotional diskutiert wurde und wird.
http://www.bau.org und dort unter "Baufragen"; "Probleme im Mittelstand und Handwerk"; dort sind mehrere Rubriken, in denen
Sie die Beiträge finden.
M. f. G.
stefan ibold


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